MTZ klärt auf - Interview mit Jürgen Friedel
Jürgen, das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Einerseits arbeiten zunehmend mehr Menschen sitzend am Schreibtisch in körperlich eher wenig anspruchsvollen Tätigkeiten, andererseits gibt es auch physisch sehr intensive Jobs. Durch deine Erfahrungen in der betrieblichen Gesundheitsförderung hast du gute Einblicke in diverse Berufsfelder sowie deren Belastungsschwerpunkte.
Wie wichtig ist es aus Deiner Sicht, die Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv zu fördern?
Jürgen Friedel: Die persönliche Gesundheit ist natürlich unser allerhöchstes Gut und entsprechend auch ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden, die Motivation, die Zufriedenheit und somit auch die Produktivität am Arbeitsplatz. Es ist daher schon wichtig, arbeitsbedingte Belastungen gezielt auszugleichen, um langfristig leistungsfähig zu sein und gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Viele Firmen schaffen bereits diverse Angebote und steigern dadurch auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber.
Aber welche Maßnahmen sind denn zu empfehlen? Worauf sollte man besonders achten?
Jürgen Friedel: Diese Frage pauschal zu beantworten ist aufgrund sehr differenzierter Arbeitsplätze nicht möglich. Daher hilft zu Beginn ein Blick auf die Belastungsschwerpunkte der jeweiligen Tätigkeit. Bei Schreibtischarbeit ist das viele Sitzen langfristig eine hohe Belastung. Jegliche Bewegung hilft da schon einmal. Aber natürlich gibt es hier auch gezielte Übungsprogramme, mit denen man z.B. Rückenproblemen gut vorbeugen kann. Mitarbeiter in Produktion und Logistik, im Handwerk oder auf dem Bau haben hingegen keinen Bewegungsmangel – jedoch oft sehr einseitige und v.a. starke Belastungen des „Bewegungsapparates“. Da sich viele Unternehmen bereits vorbildlich um ergonomische Arbeitsbedingungen bemühen, liegt unser Fokus überwiegend auf dem Menschen. Wir unterstützen mittlerweile viele Beschäftige unserer regionalen Arbeitgeber.
Das klingt interessant! Wie sieht das konkret aus?
Jürgen Friedel: Idealerweise analysieren wir zu Beginn die Arbeitsabläufe aus ergonomischer Sicht. Ganz wichtig sind uns hierbei auch immer persönliche Gespräche mit den Beschäftigten. Denn die Probleme liegen oft im Detail. Darauf aufbauend erfahren die Mitarbeiter in kurzen Workshops, wie sie sich am besten verhalten und mit wenig Aufwand gute Entlastungen erreichen können. In einem regelmäßigen „Training on the Job“ werden die Beschäftigten dann bei der konkreten Bewegungsausführung korrigiert, sodass sich dieses Wissen nachhaltig verankert. Daneben helfen wir aber natürlich auch gerne mit diversen Bewegungsangeboten und Kursen, die Belegschaft „in Schwung“ zu bringen, für Abwechslung zu sorgen und dadurch zu einer guten Stimmung im Team beizutragen.
Besteht auch die Möglichkeit darüber hinaus direkt im MTZ zu trainieren?
Jürgen Friedel: Ja klar! Ein gezieltes Training ist aus meiner Sicht für jeden hilfreich. Bei der Erstellung eines Trainingsplanes berücksichtigen wir ohnehin immer die beruflichen Belastungen unserer Kunden. Wenn somit Mitarbeiter der von uns betreuten Firmen zusätzlich in unseren Räumen trainieren, lässt sich alles noch besser aufeinander abstimmen.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Jürgen!