MTZ klärt auf - Interview mit Katja Wess
Ein starker, beweglicher Rücken ist die Basis für ein aktives Leben. Der Ischias-Nerv spielt dabei eine zentrale Rolle. Als längster Nerv unseres Körpers ist er die Verbindung zwischen unterem Rücken, Gesäß und unseren Beinen. Nicht selten ist diese Verbindung jedoch beeinträchtigt – etwa durch Verspannungen oder muskuläre Ungleichgewichte. Es kommt zu Schmerzen, die aus dem Rücken heraus bis in die Beine ausstrahlen können. Die gute Nachricht: Mit ausgewählten Übungen, gezielter Physiotherapie und regelmäßiger Bewegung können diese Probleme effektiv beseitigt und das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden.
Katja, erläutere uns doch zunächst nochmal kurz die Funktion des Ischias-Nervs.
Katja Wess: Der Ischias-Nerv hat eine zentrale Funktion im Körper. Kurz gesagt ermöglicht er die Bewegung und Koordination der unteren Körperhälfte und sorgt für unser „Gefühl“ in den Beinen und Füßen.
Und wie genau merke ich, dass ich Probleme mit dem Ischias-Nerv haben könnte?
Katja Wess: Probleme mit dem Ischias-Nerv äußern sich zum Teil in sehr unterschiedlichen Beschwerden. Häufig kommt es aber zu mäßigen bis starken Gefühlsstörungen bzw. Missempfindungen in den Beinen oder im Gesäßbereich. Die Betroffenen sprechen hierbei oftmals von einem "Ameisenkribbeln" oder auch von kleinen "Stromschlägen", bis hin zu Taubheitsgefühlen, die bis den Fußbereich reichen können. Aber auch die Muskulatur kann so verkrampfen, dass sich dies ebenfalls im Bereich des unteren Rückens widerspiegelt.
Welche Ursachen haben denn diese Beschwerden?
Katja Wess: Sie entstehen oft durch Druck oder eine Reizung des Nervs, meist im unteren Rücken oder Gesäßbereich. Häufige Ursachen sind beispielsweise Bandscheibenprobleme, wie ein Vorfall oder eine Vorwölbung, die den Nerv irritieren können. Aber auch muskuläre Verspannungen oder Fehlhaltungen durch langes Sitzen belasten den Ischias-Nerv.
Interessant. Aber was muss ich tun, wenn ich diese Symptome spüre?
Katja Wess: Bei akuten Schmerzen ist ein Arztbesuch sehr zu empfehlen. Häufig verweist dieser dann zur Physiotherapie. Sie ist eine effektive Möglichkeit, den Rücken und die umliegenden Strukturen zu stärken sowie die Beweglichkeit zu fördern. Ziel ist es, Blockaden und Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und die Muskulatur gezielt zu unterstützen. Dabei können verschiedene Techniken, wie beispielsweise Mobilisation, Dehnung oder Aktivierung angewandt und zusätzlich auf eine verbesserte Haltung hingewirkt werden. Die Flexibilität wird wieder erhöht und eine Entlastung geschaffen. Beschwerden können hierdurch zielgerichtet reduziert werden.
Und wie kann man diesen Problemen vorbeugen?
Katja Wess: Um zu verhindern, dass die „natürliche Balance“ aus dem Gleichgewicht gerät, ist es immer sinnvoll, körperlich aktiv zu werden. Das eigene Engagement spielt wie so oft eine zentrale Rolle wenn es um die eigene Gesundheit geht. Regelmäßiges, individuell angepasstes Training kann dabei helfen, die Muskulatur rund um den Ischias und die Wirbelsäule zu stabilisieren beziehungsweise den Nerv "geschmeidig" zu halten. Besonders effektiv sind dabei Übungen zur Dehnung der verspannten Körperpartien sowie zusätzliche Kraft- und Beweglichkeitsübungen. Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangssituationen ist es aber wichtig, das Training individuell auf jede Person abzustimmen. Wer hier Unterstützung benötigt, kann gerne einen Termin zu unserer Trainingsberatung vereinbaren. Hier erarbeiten wir gemeinsam mit unseren Trainingskunden realistische, motivierende Zielstellungen und zeigen Trainingsmöglichkeiten auf, wie diese effektiv erreicht werden können.